Pflaumenkopfsittich

Beschreibung :
Der Pflaumenkopfsittich gehört zu den Edelsittichen. Hähne erreichen eine Länge von etwa 33-37cm, wobei die Schwanzfedern etwa 20-25cm lang werden können. Hennen sind deutlich kleiner. Das Gewicht beträgt circa 60g. Das erste Gefieder junger Pflaumenkopfsittiche ist in verschiedenen Tönen grün, lediglich um den Schnabel etwas grau. Nach 12 bis 15 Monaten zeigen sich bei Hähnen die ersten blauroten Kopffedern, manchmal aber erst nach mehr als 2,5 Jahren. Mit circa 6-15 Monaten haben Hähne wie Hennen einen grauen Kopf. Hennen, die mehrere Jahre oder nie Eier legen, können das Gefieder eines Hahns bekommen, also: roter Kopf mit blauen Schattierungen, schwarzes Halsband, schwarzer Bart und roter Schulterfleck. Hennen haben einen grauen Kopf mit Tönungen ins Blaue oder Schwarze. Das Halsband neigt zu einer gelblichen Krause, kann aber auch ein schwarzer Faden sein. Hennen fehlt der rote Schulterfleck und sind im allgemeinen blaßer und unauffälliger gefärbt. Die blauen mittleren Schwanzfedern enden bei der Henne mit einem kurzen weißen, manchmal gelblichen Stück, beim Hahn mit einem längerem helleren weißen Stück.

Unterarten :
Psittacula cyanocephala bengalensis


Verbreitung :
Verbreitung in Indien, West-Pakistan, Süd-Nepal, Süd-Bhutan, Sri Lanka

Lebensweise in freier Natur :
Der Pflaumenkopfsittich ist ein Wald- und Feldbewohner des ganzen indischen Subkontinents bis in eine Höhe von 1500 Metern. Es handelt sich um Höhlenbrüter, bei denen die Hennen zumindest während der Brutzeit deutlich dominieren. Die Brutzeit in der Natur liegt zwischen Dezember und Mai. Pflaumenkopfsittiche sind gegenüber schwachen Artgenossen sehr sozial.

Haltung in Menschenobhut :
Der Pflaumenkopfsittich ist ein idealer Vogel für Anfänger in der Vogelhaltung und Zucht, da er keine besonderen Ansprüche an seinen Halter stellt. Laut den Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien sollen folgende Volieren-/Käfigmaße nicht unterschritten werden: L=2m x B=1m x H=1m. Frost muß vermieden werden, da es sonst zu Erfrierungen an den Zehen kommen kann. Die Temperatur sollte 13 Grad nicht unterschreiten. Die Luftfeuchtigkeit liegt idealerweise zwischen 50 und 70%. Eine mindestens paarweise Haltung ist notwendig, aber auch im Schwarm fühlen sich Pflaumenkopfsittiche wohl. Ist genügend Platz vorhanden, ist eine Haltung mit kleineren Arten möglich. Um Langeweile zu vermeiden, sollte ein Kletterbaum laufend durch frische Äste verändert werden, auch damit die Lieblingsplätze wechseln und neue Kletterwege trainiert werden.

Zucht in Menschenobhut :
Die Brutzeit liegt zwischen Dezember und Juli. Der Nistkasten sollte folgende Maße haben: Länge 17-18cm, Breite 17-18cm, Höhe 28-30cm. Die Fluglochweite 5-6cm. Besser sind Naturstammhöhlen mit Rinde zum Knabbern und einem Kontrollfenster. Das Gelege besteht aus 3-6 Eiern, die im Abstand von 2 Tagen gelegt werden. Ab dem 2. gelegten Ei beträgt die Brutdauer etwa 21-23 Tage. Die Nestlingszeit dauert 42, bei Zimmertemperatur auch nur 39 Tage. Die Hennne schläft etwa 3 Wochen mit den Küken im Nistkasten. Der Hahn löst die Henne zum Fressen und zur Entleerung für maximal 15 Minuten ab, in Ausnahmefällen sitzen beide Eltern auf den Eiern. Beim Verlassen des Nestes verlieren die Küken viel Gewicht, da sie einige Tage wenig bis gar nichts fressen. Das dient dazu, um beim Ausfliegen möglichst leicht zu sein. nach dem Ausfliegen werden die Jungen noch einige Zeit von fast allen Erwachsenen des Schwarms gefüttert, kinderlose Alttiere fungieren quasi als Paten für Jungtiere des anderen Geschlechts.

Ernährung in Menschenobhut :
Das Großsittichfutter sollte nicht zuviele Sonnenblumenkerne enthalten, da einige Pflaumenkopfsittiche zu Fettansatz neigen. Manche Pflaumenkopfsittiche mögen auch vorgekeimte Sämereien. Frischer Löwenzahn wird im Frühling gern genommen. Mit Kolbenhirse, Johannisbeeren und Weintrauben, kann man ihr Vertrauen gewinnen. Gurken, Möhren, Äpfel, Beeren, Citrusfrüchte und anderes Obst sollte je nach Saison täglich gegeben werden. In Knospen, Blättern sowie jungen Zweigen von Obstbäumen und anderen Bäumen sind wichtige Vitamine und Mineralien enthalten. Zur Aufzucht wird Weichfutter benötigt, zB übliches angefeuchtetes Eifutter zusätzlich zum Obst. Je vielfältiger die Nahrung ist, desto leichter sind die Jungtiere an neue Geschmäcker zu gewöhnen. Die bislang 10 Pflaumenkopfsittiche meines Freundes Klaus Euler, bei dem ich mich für diese Informationen bedanken möchte, verschmähen allerdings Bananen, Feigen und ausgerechnet südasiatische Früchte.